Hausmittel gegen Migräne
Migräne ist mehr als nur Kopfschmerz: Pochende Schmerzen, Übelkeit und Sehstörungen vereinen sich hierbei zu einem unerträglichen Zustand. Viele Betroffene spüren es bereits im Vorfeld, also bevor sich so ein Migräne-Anfall richtig festsetzt. Dann zieht man sich am besten in einen ruhigen, dunklen Raum zurück. Gerade schwangere Frauen möchten den Migräne-Anfall möglichst ohne giftige Medikamente überwinden und suchen immer wieder nach einfachen Hausmitteln, die wirklich helfen. Tritt nach drei Tagen noch keine Besserung ein, ist aber auf jeden Fall ein Arzt zu konsultieren.
Zwar werden Hausmittel allgemeinhin als völlig harmlos eingestuft, doch in Kombination mit bestimmten Medikamenten können sie sogar Probleme machen. Ingwer sollte zum Beispiel nicht bei Einnahme eines Blutverdünners verwendet werden. Und Vorsicht ist auch mit Johanniskraut geboten, wenn Sie die Antibabypille nehmen.
Wenn Sie eine möglichst schnelle, effektive Hilfe suchen, die einigermaßen gut verträglich ist, können Sie der Empfehlung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) folgen. Kombinieren Sie dazu:
- Acetylsalicylsäure (250 bis 265 mg)
- Paracetamol (250 bis 265 mg)
- Koffein (50 bis 65 mg)
Bei den meisten Betroffenen sind es bestimmte „Trigger“, die die Migräne auslösen. Typische Migräne-Trigger sind:
- Wetterlagen
- intensive Gerüche
- grelles Licht
- Schlafmangel
- Stress
- bestimmte Lebensmittel
Mithilfe eines sogenannten Kopfschmerztagebuchs haben Sie gute Chancen, Ihren Auslöser (manchmal sind es auch mehrere) herauszufinden.
Kommen wir nun zu den hilfreichen Hausmitteln
Kaffee – Zitrone
In der Regel sind es erweiterte Blutgefäße im Gehirn, die die Migräne auslösen. Durch Koffein werden diese wieder etwas enger gestellt und die etwas schmerzlindernde Zitrone liefert Vitamin C. Durch diese Kombination lassen sich immerhin leichte bis mittlere Migräne-Anfälle abmildern.
Ingwer
Diese Knolle wirkt gut gegen Übelkeit und kann sogar den Migräneschmerz bekämpfen. In einer Studie wurde aufgezeigt, dass Ingwerpulver die Intensität und Dauer von Migräne ohne Aura ebenso gut vermindert wie das Medikament Sumatriptan. Allein, vorbeugen kann man der Migräne mit Ingwer leider nicht.
Pfefferminz-Öl
Das darin enthaltene Menthol kann einer anderen Studie zufolge eine Migräne-Attacke verhindern. Durch das kühlende, entkrampfende Öl wird die Durchblutung gefördert und die Weiterleitung von Schmerz-Impulsen blockiert. Die erleichternde Wirkung tritt tatsächlich relativ schnell ein. Tragen Sie dazu ein paar Tropfen Pfefferminzöl auf Ihre Stirn, die Schläfen und den Nacken auf, um es dann sanft einzumassieren. Die ätherischen Öle im Pfefferminztee beruhigen überdies den Magen.
Achtung: Pfefferminzöl darf nicht in die Schleimhäute der Augen gelangen.
Lavendel-Öl
Bereits im Jahre 2012 wurde eine Studie veröffentlicht, die belegt, dass sich Migräneschmerzen durch das ätherische Öl im Lavendel verringern lassen. Dazu hatten die Teilnehmer während ihrer Migräneattacken eine Viertelstunde lang die Dämpfe von Lavendelöl inhaliert. Deren Migräne verschwand signifikant schneller als die Schmerzen in der Kontrollgruppe.
Mutterkraut
Mutterkraut erinnert etwas an Kamille und ist schon sehr lange das Mittel der Wahl bei Kopfschmerzen und Fieber. Das hängt damit zusammen, dass das entzündungshemmende Mutterkraut die Freisetzung von Serotonin reduziert. Auch Pestwurz-Extrakt wurde im Rahmen von Studien als wirksam gegen die Migräne ausgewiesen.
Weidenrinde
Schon in der Antike wurde Weidenrinde gegen Schmerzen eingesetzt. Das liegt unter anderem an der Salicylsäure, die die Weidenrinde ausbildet. Ein Kräutertee aus Weidenrinde und/oder Johanniskraut gilt daher als gutes Hausmittel gegen Migräne.
Magnesium
Für Männer wird eine Tagesdosis Magnesium von 350 mg empfohlen, für Frauen 300 mg. Studien haben gezeigt, dass die Anzahl der Attacken bei Migräne-Patienten bei Zufuhr von Magnesium zurückgeht. Dies gilt auch für die menstruationsbedingte Migräne, die bei vielen Frauen sehr intensiv ausfällt und lange anhalten kann. Diese Form der Migräne wird oftmals mit Triptanen oder Analgetika behandelt. Wer es lieber mit mehr Magnesium probieren möchte, sollte die folgenden Lebensmittel vermehrt zu sich nehmen:
- Eier
- Milchprodukte
- Haferflocken
- Sonnenblumenkerne, Mandeln und Nüsse (Cashew, Paranuss)
Was Sie noch tun können
Viele Betroffene spüren es schon im Vorfeld, wenn sich eine Migräne-Attacke breitmachen will. Sie sind in diesem Fall gut beraten, umgehend einen ruhigen, dunklen Raum aufzusuchen, in den Sie sich zurückziehen können. Dort legen Sie sich einen Waschlappen auf die Stirn, den Sie zuvor mit kaltem Wasser getränkt haben, und ruhen sich lange Zeit einfach nur aus.
Die Wirkung der genannten Hausmittel, aber auch jene von Medikamenten, können Sie durch Entspannungstechniken deutlich erhöhen. Dazu eignen sich unter anderem Yoga, autogenes Training, Biofeedback und die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Ein moderater Ausdauersport wie Walking, Radfahren oder Laufen trägt immens dazu bei, die Anzahl und Schwere von Migräne-Anfällen zu reduzieren. Idealerweise vollziehen Sie ein nicht zu intensives, halbstündiges Training drei- oder sogar viermal pro Woche, sofern nicht gerade ein Migräne-Anfall vorliegt.
Womit sich nachweislich die Migräne um circa 40 Prozent eindämmen lässt, ist die sogenannte „kognitive Verhaltenstherapie“. Hierbei geht es unter anderem um das Erkennen und Abstellen der oftmals zu hohen Ansprüche beziehungsweise Erwartungshaltungen gegen sich selbst.
Achten Sie außerdem auf einen möglichst geregelten Tagesablauf, bei dem die Mahlzeiten sowie die Bettruhe klar festgelegt sind. Darüber hinaus sollten Sie sich unbedingt um eine gesunde, ausgewogene Ernährung bemühen und viel trinken. Um Stress zu vermeiden, bauen Sie in Ihre Aktivitäten immer genügend Zeitpuffer ein. So lässt sich zum Beispiel ein Stau oder ein ausgefallener Zug mental viel besser wegstecken.
Beitragsbild: pixabay.com – geralt
Dieser Beitrag wurde am 26.09.2023 erstellt.
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